Liebe Konzertbesucher,
Liebe Konzertfreunde, „Hier kann man erfahren, was Gesang ist.“ – Dies schrieb Fryderyk Chopin nach dem Besuch einer Pariser Aufführung von Giacomo Meyerbeers „Robert der
Teufel“ im November 1831 begeistert seinen Eltern. Im September angekommen und euphorisiert von dieser Stadt, fand er dank Vermittlung polnischer Freunde bald Kontakt zu den dortigen Künstlern und verkehrte in den ersten gesellschaftlichen Kreisen. Andauernde Faszination bereiteten ihm in besonderem Maße die neuesten Opernproduktionen mit exzellent ausgebildeten Gesangssolisten an den damals existierenden drei Pariser Opernhäusern. In einem Brief an seinen Freund Tytus Woyciechowski schwärmt er: „Weder habe ich je einen ‚Barbier‘ wie den in der vergangenen Woche von Lablache, Rubini und Malibran-Garcia gehört, noch habe ich den ‚Othello‘ je so wie von Rubini, Pasta und Lablache gehört oder ‚Die Italienerin [in Algier]‘ so wie von Rubini, Lablache und Madame Raimbeaux.“ Weiter heißt es: „Du kannst Dir nicht vorstellen, was Lablache ist! Von der Pasta sagt man, sie hätte nachgelassen, aber ich habe noch nie etwas Erhabeneres gesehen. Malibrans wunderschöne Stimme zieht einen in den Bann, sie singt wie keine andere! Ein Wunder! Rubini, ein herrlicher Tenor, fesselnd, seine Stimme ist ganz echt, kein Falsett, und Koleraturen kann er zwei Stunden hintereinander singen. [...] Sein mezza voce ist einfach unvergleichlich.“ Diese Begeisterung für das Musiktheater führte leider nicht zur Komposition einer Oper, obwohl Chopins Lehrer Joseph Elsner und seine Dichterfreunde immer wieder den Wunsch nach einer polnischen Nationaloper an ihn herantrugen. Die Klaviermusik Chopins erhielt jedoch durch die Nähe zum Gesang einen unverwechselbaren Charakter, den der Pianist Arthur Rubinstein mit den Worten beschrieb: „Vor allem ließ er das Klavier singen.“ In der Konzertreihe 2026 sind die Programme so zusammengestellt, wie sie Chopin bevorzugte. Seine Klavierwerke kombinierte er im Wechsel mit Arien der romantischen Grande opéra, u. a. von Bellini, Rossini HERFURTHSCHE HAUSMUSIK und Donizetti, aus dem klassischen Opernrepertoire, vor allem von Mozart, sowie Liedkompositionen und Instrumentalwerken. Die Liste seiner damaligen Konzertpartner, die er auch meist selbst am Klavier begleitete, ist imposant. Es gehörten dazu die gefeierten Gesangssolistinnen Pauline Viardot-Garcia, Lina Frappa, Antonia Molina de Mendi, Laure Cinti-Damoreau, Fanny Persiani, der Tenor Adolphe Nourrit, der befreundete Cellist Auguste Franchomme sowie die Geiger Heinrich Wilhelm Ernst und Jean-Delphin Alard. In unseren Konzerten sind die Klavierwerke von Chopin ebenso zwischen den Arien der Grand opéra, Liedern und Instrumentalstücken angeordnet, die auch früher in Chopinschen Programmen erklungen sind. Chopins Liebe zum Gesang, durch die Mutter geweckt, ließ ihn schon als Schüler am Lyceum keine Vorstellung am Warschauer Nationaltheater verpassen. Er hörte Opern von Mozart, Rossini, Boildieu sowie Webers Freischütz mit den berühmten Sopranistinnen Angelica Catalani und Henriette Sonntag in den Titelrollen. Als 19-jähriger galt seine heimliche Liebe ebenfalls einer begabten Sängerin, der Mitstudentin am Konservatorium Konstancja Gladkowska. Sie wirkte 1830 in Chopins Abschiedskonzert in Warschau mit und gilt als seine Muse für die beiden Klavierkonzerte. Chopins Konzerte in f-Moll und e-Moll sowie Klavierkonzerte von Mozart, Beethoven, Schumann, Mendelssohn und Saint-Saëns stehen ebenfalls auf den Programmen der Herfurthschen Hausmusik 2026. Dank der Initiative der Mitarbeiter im Weißen Haus wird dafür extra ein zweites Klavier in den Parksalon transportiert. Auch das Geburtstagskonzert für Fryderyk Chopin am 1. März 2026 mit den Stipendiaten der Stiftung Elfrun Gabriel sollten Sie in Ihrem Kalender vermerken, ebenso das Konzert am 19. April 2026 mit den Preisträgern des Leipziger Clara Schumann-Wettbewerbs 2025. Seien Sie unser Gast, wenn auf der Bühne des Weißen Hauses die Grande opéra spielt und Klaviermusik von Fryderyk Chopin sowie Konzerte für deux pianos erklingen.
Geburtstagskonzert für Fryderyk Chopin WEISSES HAUS EXKLUSIV - Sonntag, 1. März 2026, 17 Uhr Stipendiaten der Stiftung Elfrun Gabriel
Fryderyk Chopin (1810-1849): Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61, Andante spianato et Grande Polonaise brillante Es-Dur op. 22 Fryderyk Chopin / Franz Liszt (1811-1886): Sechs polnische Lieder: 1. Mädchens Wunsch, 4. Bacchanal, 5. Meine Freuden Fryderyk Chopin: Rondo à la Mazur F-Dur op. 5, Ballade Nr. 3 As-Dur op. 47, Variationen über eine Arie von Thomas Moore D-Dur für Klavier zu vier Händen
Hanna Jang – Klavier, Yebin Jang – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 1. Konzert - Sonntag, 18. Januar 2026, 17 Uhr Eröffnungskonzert
Gaetano Donizetti (1797-1848): L’elisir d’amore, Cavatina der Adina „Della crudele Isotta“, Duett Adina-Nemorino „Chiedi all ‘aura lusinghiera“, Arie des Nemorino „Una furtive lagrima“ Fryderyk Chopin (1810-1849): Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23 Gioachino Rossini (1792-1868): Il barbiere di Siviglia, Arie der Rosina „Una voce poco fa“ Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Die Zauberflöte, Arie des Tamino „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“, Arie der Königin der Nacht „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ Robert Schumann (1810-1856): Klavierkonzert a-Moll op. 54
Temi Raphaelova – Sopran, Oleksandr Vozniuk – Tenor, Heiko Reintzsch – Klavier, Ya En Lee – Klavier Violetta Khachikyan – Klavier, Van Trang Troung – 2. Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK- 2. Konzert - Sonntag, 15. Februar 2026, 17 Uhr
Guiseppe Verdi (1813-1901): Nabucco: Ouvertüre für Klavier zu vier Händen, Arie der Fenena „Oh, dischiuso“ Fryderyk Chopin (1910-1849): Berceuse Des-Dur op. 57 Gioachino Rossini (1792-1868): Tancredi: Arie der Tancredi „Di tanti palpiti…“ Fryderyk Chopin: Barcarolle Fis-Dur op. 60, Introduction und Polonaise brillante op. 3 für Violoncello und Klavier, Vier Mazurkas op. 24 Auguste-Joseph Franchomme (1808-1884): Fantasie über „Die diebische Elster“ op. 38 für Violoncello und Klavier
Nadia Zelyankova – Mezzosopran, Mariya Horenko – Klavier, Svetlana Meshki – Klavier Frank Peter – Klavier, Rio Toyoda – Violoncello, Eva Sperl – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 3. Konzert - Sonntag, 15. März 2026, 17 Uhr
Fryderyk Chopin (1810-1849): Mädchens Wunsch op. 74/1, Was ein junges Mädchen liebt op. 74/5, Der Reitersmann vor der Schlacht op. 74/10, Litauisches Lied op. 74/16, Das Ringlein op. 74/14, Meine Freuden op. 74/12, Mein Geliebter op. 74/8, Eine Melodie op. 74/9 Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Klavierkonzert g-Moll op. 25 Fryderyk Chopin: Klavierkonzert e-Moll op. 11
Katharina Scheliga – Sopran, Birgit Polter – Klavier, Ya En Lee – Klavier, Maaya Akutsu – 2. Klavier Van Trang Troung – Klavier, Gabriel Ducatenzeiler Kapp – 2. Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 4. Konzert - Sonntag, 19. April 2026, 17 Uhr Preisträger des 6. Leipziger Clara Schumann-Wettbewerbs 2025
Xunliang Fan – Klavier, Yockie Ruoxi Huang – Klavier, Johanna Petter – Klavier, Miriam Scholl – Klavier spielen Werke von Clara Schumann und Fryderyk Chopin sowie weitere Kompositionen aus ihren Wettbewerbsprogrammen.
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 5. Konzert - Sonntag, 17. Mai 2026, 17 Uhr
Fryderyk Chopin (1810-1849) / Pauline Viardot-Garcia (1821-1910): Mazurka op. 6/1 „Plaint d’amour“, Mazurka op. 33/2 „Aime moi“ Fryderyk Chopin: Nocturne cis-Moll op. posth. Josef Dessauer (1798-1876): „Lieb Liebchen“ (H. Heine) Pauline Viardot-Garcia: „El Corazón triste“ Fryderyk Chopin: Bolero a-Moll op. 19 Pasquale Guglielmo (1810-1873): Barcarolla „La notte è bella“ Daniel François Esprit Auber (1782-1871): „La muette de Portici“, Ballettmusiken: Bolero und Tarantelle Pauline Viardot-Garcia: „Le Chene et la Roseau“ Fryderyk Chopin: 24 Préludes op. 28
Joanne D’Mello – Sopran, Gudrun Franke – Klavier, Susanne Rein – Klavier, Paul Zimnik – Klavier, Violetta Khachikyan – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 6. Konzert - Sonntag, 5. Juli 2026, 15 Uhr Sommerserenade
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Ignaz Pleyel (1757-1831): Klaviersonate Nr. 1 C-Dur Fryderyk Chopin (1810-1849): Rondo C-Dur op. 73 posth. für 2 Klaviere Pauline Viardot (1821-1910): „Tristesse“ sur la thème de l‘Etude en mi majeur de Chopin Fryderyk Chopin / Pauline Viardot-Garcia: Mazurka op. 7/1 „La coquette“, Mazurka op. 24/1 „Des geliebten Wiederkehr“ für 2 Soprane Gioachino Rossini (1792-1868): Duetto buffo di due gatti (Katzenduett) Camille Saint-Saëns (1835-1921): Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 22
Jana Hruby – Sopran, Melanie Eggert – Sopran, Felicitas Kern – Klavier, Klavierduo tastiera armonica: Eva-Elisabeth Schreyer-Puls, Angelika Maria Eysermans Christian Meinel – Klavier, Alexander Meinel – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 7. Konzert - Sonntag, 20. September 2026, 17 Uhr
Gioachino Rossini (1792-1868): La gazza ladra (Die diebische Elster) Ouvertüre für zwei Klaviere zu acht Händen Fryderyk Chopin (1810-1849): Nocturne Es-Dur op. 9/2 Christoph Willibald Gluck (1714-1787) / Giovanni Sgambati (1841-1914): Melodie aus der Oper „Orpheo ed Euridice“ Zdeněk Fibich (1850-1900): Poème aus „Stimmungen, Eindrücke und Erinnerungen“ op. 41 Pauline Viardot (1821-1910): „Das Veilchen“ (J. W. v. Goethe) Ignaz Moscheles (1794-1870): Rondo B-Dur, Etüde As-Dur op. 70/9 Albert Grisar (1808-1869): Romanze „La Folle“ (Die Wahnsinnige) Claude Paul Taff anel (1844-1908): Fantasie über „Der Freischütz“ für Flöte und Klavier Ignaz Moscheles: Grande Sonate für Klavier zu vier Händen Es-Dur op. 47, 1. Allegro spiritoso Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Don Giovanni KV 527: Arie der Zerlina „Batti, batti, o bel Masetto“, Klavierkonzert Nr. 6 B-Dur KV 238
Johanna Petter – Gesang, Gudrun Franke – Klavier, Katalin Kramarics – Flöte, Katrin Lehnert – Klavier, Mariya Horenko – Klavier, Jana Poljanovskaja – Klavier, Arnulf Sokoll – Klavier, Karine Terterian – Klavier, Jia-Hwa Wang – 2. Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 8. Konzert - Sonntag, 18. Oktober 2026, 18 Uhr Festlicher Salon
Fryderyk Chopin (1810-1849): Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35 Gioachino Rossini (1792-1868): Guillaume Tell: Ouvertüre für Klavier zu vier Händen, Arie der Matilde „Sombre forêt“ Gioachino Rossini / Moritz Strakosch (1825-1887): Pregheria (Klavierfassung der Arie der Desdemona „Deh! Calma o ciel” aus der Oper Otello) Fryderyk Chopin: Polonaise Des-Dur op. posth. „Adieu! An Wilhelm Kolberg“ Gioachino Rossini: Il barbiere di Siviglia: Arie der Rosina „Una voce poco fa“ Fryderyk Chopin: Trois Mazurkas op. 59 Giacomo Meyerbeer (1791-1864): Robert le diable: Arie der Isabelle „Robert, toi que j'aime“ Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Le nozze di Figaro: Arie des Cherubino: „Voi che sapete“, Klaviertrio G-Dur KV 564, Le nozze di Figaro: Arie des Cherubino: „Non so più“ Albert Lavignac (1846-1918): Galop-marche D-Dur für acht Hände
Simone Grundmann – Mezzosopran, Karine Terterian – Klavier, Augustin Johann Erices – Violine, Gabriel Bruns – Violoncello, Paulina Eichhoff – Klavier, Gudrun Franke – Klavier, Franziska Franke-Kern – Klavier, Vreni Scheiter – Klavier, Hiroko Tatsumi – Klavier, Van Trang Truong – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 9. Konzert - Sonntag, 15. November 2026, 17 Uhr
Fryderyk Chopin (1810-1849): Walzer a-Moll (1830), gefunden am 27.10.2024 in New York, Mazurka a-Moll WN 14 op. 68/2 (1827), Walzer Des-Dur WN 20 op. 70/3 (1829), Walzer As-Dur WN 28 (1829/30), Walzer h-Moll WN 19 op. 69/2 (1829), Walzer Ges-Dur WN 42 op. 70/1 (1832) Ausgewählte Lieder, Nocturne F-Dur op. 15/1, Nocturne op. 55/1, Nocturne e-Moll op. 72/1 (Oeuvre posthume), Trio für Violine, Violoncello und Klavier g-Moll op. 8
Po-Yuan Peng – Tenor, Dimitre Bitterolf – Klavier, Birgt Polter – Klavier, Hans-Christoph Zuckerriedel – Klavier, Kathrin ten Hagen – Violine, Kajana Packo – Violoncello, Mi Na Park – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 10. Konzert - Sonntag, 6. Dezember 2026, 17 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Klavierkonzert Nr. 21 C-Dur KV 467, 1. Allegro maestoso Ludwig van Beethoven (1770-1827): Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 Fryderyk Chopin (1810-1849): Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
Christian Mihai Dirnea – Klavier, Talea Maspfuhl – 2. Klavier Albrecht Hartmann – Klavier, Alexander Meinel – 2. Klavier Seonghyeon Leem – Klavier, Maaya Akutsu – 2. Klavier
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