Liebe Konzertbesucher,
zwei bedeutende Musikerpersönlichkeiten prägen unsere diesjährige Konzertreihe: Carl Reinecke und Gabriel Fauré. Mit Carl Reinecke (1824-1910) ehren wir nicht nur einen verdienstvollen Pianisten, Komponisten, Musikschriftsteller und Direktor des Leipziger Konservatoriums, sondern auch den bisher am längsten amtierenden Gewandhauskapellmeister. Geboren vor 200 Jahren in Altona, musikalisch ausgebildet von seinem Vater, weilte Carl Reinecke 1843-46 und 1848/49 zu privaten Studien in Leipzig, unterstützt durch ein Stipendium des dänischen Königs Christian VIII. Während seines Wirkens als Dirigent und Lehrer in Kopenhagen, Paris, Köln, Barmen und Breslau lernte er auch Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms kennen. 1860 trat Reinecke die Stellung seines Lebens an - die Nachfolge von Julius Rietz als Gewandhauskapellmeister. Die 35 Jahre dieser Tätigkeit waren durch eine starke Hinwendung zur Musik der Wiener Klassik geprägt. Dies äußerte sich auch in der Komposition von Kadenzen zu vielen wichtigen Instrumentalkonzerten dieser Periode. Seine Zurückhaltung gegenüber den damals als modern geltenden Werken von Richard Wagner, Franz Liszt und Hector Berlioz wurde nicht von allen Musikerkollegen geteilt. In seinem weithin anerkannten Wirken als Gewandhauskapellmeister galt Reineckes Engagement der nachhaltigen Etablierung des Orchesters. Ebenso intensiv widmete er sich der Unterrichtstätigkeit am Leipziger Konservatorium. Dort gehörten Ferruccio Busoni, Edvard Grieg, Sigfrid Karg-Ehlert, Mykola Lyssenko, Hugo Riemann, Ethel Smyth und Robert Teichmüller zu seinen Studenten. Carl Reinecke hinterließ ein umfangreiches und vielgestaltiges Œuvre. In unserer Konzertreihe erklingen Werke für Klavier zu zwei und vier Händen, Kammermusik in verschiedenen Besetzungen, Lieder sowie Klavierkonzerte von Mozart und Beethoven mit den von Reinecke komponierten Kadenzen. Das Leben unseres zweiten Jubilars, Gabriel Fauré (1845-1924), war von einem ähnlich facettenreichen künstlerischen Wirken geprägt. Anfangs noch als Organist und Klavierlehrer tätig, entstanden in den Pariser Salons bald Kontakte zu Camille Saint-Saëns, der Familie Viardot sowie bedeutenden Literaten. 1875, im Alter von 30 Jahren, schrieb er seine erste Violinsonate A-Dur op. 13 und wurde von seinem Lehrer Camille Saint-Saëns „in die Reihe der Meister“ aufgenommen. Klavier- und Kammermusikwerke sowie über 100 Lieder festigten seine Reputation als Komponist. 1905 wurde er Direktor des Pariser Conservatoires. Zu seinen erfolgreichen Schülern gehörten u.a. Nadia Boulanger, George Enescu, Reynaldo Hahn, Charles Koechlin und Maurice Ravel. Unter Faurés Klavierwerken erlangten insbesondere seine Barcarolles und Nocturnes Weltruhm und können stilistisch als ein Bindeglied zwischen Fryderyk Chopin und den französischen Impressionisten betrachtet werden. In unserer Konzertreihe erklingen neben den Werken von Reinecke und Fauré weitere Kompositionen ihrer deutschen und französischen Zeitgenossen. Das Konzert im April ist wieder den jungen Preisträgern des Leipziger Clara Schumann- Wettbewerbs vorbehalten. Das Geburtstagskonzert für Fryderyk Chopin am 3. März gestalten zwei Stipendiatinnen der Stiftung Elfrun Gabriel.
Sie sind eingeladen zu elf Konzerten mit Pianisten der Neuen Leipziger Chopin-Gesellschaft, ihren Kammermusikpartnern und Sängern zur Herfurthschen Hausmusik 2024.
Geburtstagskonzert für Fryderyk Chopin Sonntag, 3. März 2024, 17 Uhr Stipendiatinnen der Stiftung Elfrun Gabriel
FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Nocturne c-Moll op. 48/1 Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31 SERGEJ RACHMANINOW (1873-1943) Variationen über ein Thema von Corelli op. 42
JungIn Ryu
FRANZ SCHUBERT (1797-1828)/ FRANZ LISZT (1811-1886) 12 Lieder S. 558: 8. Gretchen am Spinnrade, 10. Rastlose Liebe, 12. Ave maria FRYDERYK CHOPIN Klaviersonate Nr. 2 b-Moll op. 35
Seonghyeon Leem
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 1. Konzert - Sonntag, 21. Januar 2024, 17 Uhr Eröffnungskonzert
Carl Heinrich Carsten Reinecke, *23. Juni 1824 in Altona (heute Hamburg) †10. März 1910 in Leipzig
CARL REINECKE (1824-1910) Vier Klavierstücke op. 157: Notturno, Trauermarsch, Rigodon, Präludium und Fuge GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Sonate für Violine und Klavier A-Dur op. 13 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Klavierkonzert c-Moll KV 491 (Bearbeitung für Klavier und Streichquintett von Ignaz Lachner, Kadenzen von Carl Reinecke)
Kathrin ten Hagen – Violine Tommaso Graiff, Ya-En Lee, Van Trang Truong – Klavier Pascal Schwab – 1. Violine Firas Al Fares – 2. Violine Linda Emilsson – Viola Sophia Schwab – Violoncello NN – Kontrabass
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK- 2. Konzert - Sonntag, 11. Februar 2024, 17 Uhr
CARL REINECKE (1824-1910) Polonaise fis-Moll op. 21 Alte und neue Tänze op. 57 Gigue, Courante, Ländler, Polka Sonate für Flöte und Klavier e-Moll op. 166 „Undine“ GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Thème et variations op. 73 FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Valse cis-Moll op. 64/2 FRANZ SCHUBERT (1797-1828) / FRANZ LISZT (1811-1886) 12 Lieder S. 558: 4. Erlkönig FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847) Rondo capriccioso e-Moll op. 14 FAZIL SAY (geb. 1970) Black Earth
Andrea Meseguer – Flöte Dimitre Bitterolf, Dietmar Nawroth, Mi Na Park, Andriy Tsygichko – Klavier
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 3. Konzert - Sonntag, 24. März 2024, 17 Uhr
CARL REINECKE (1824-1910) Romanze für Violine und Klavier a-Moll op. 155 GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Barcarolle Nr. 6 Es-Dur op. 70 Après un rêve (Bearbeitung für Violine und Klavier von Wolfgang Birtel) FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Trois Nocturnes op. 9 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Klaviersonate C-Dur KV 330 Klaviersonate c-Moll KV 457
Sara Herrada Romero – Violine Svetlana Meskhi, Frank Peter, Jana Poljanovskaja, Ulrich Urban – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 4. Konzert - Sonntag, 21. April 2024, 17 Uhr Preisträgerkonzert Leipziger Clara Schumann-Wettbewerb
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750) Partita Nr. 1 B-Dur BWV 825 LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827) Klaviersonate f-Moll op. 57 „Appassionata“ FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20 CLARA SCHUMANN (1819-1896) Caprice en forme de valse op. 2/1 Scherzo Nr. 2 c-Moll op. 14 MAURICE RAVEL (1875-1937) Jeux d’eau
Nele Hufenbach, Babett Lehnert, Tantan Wang – Klavier
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 5. Konzert - Sonntag, 26. Mai 2024, 17 Uhr
Unter dem Pseudonym Heinrich Carsten (2. und 3. Vorname) verfasste Reinecke Texte für einige seiner Werke.
CARL REINECKE (1824-1910) Ballade für Flöte und Klavier d-Moll op. 288 GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Nocturne Nr. 4 Es-Dur op. 36 FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38 CLARA SCHUMANN (1819-1896) 4 Pièces caractéristiques op. 5: 2. Caprice à la Bolero CECILE CHAMINADE (1857-1844) Concertino für Flöte und Klavier D-Dur op. 107 GEORGES ENESCU (1881-1955) Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 a-Moll op. 25
Katalin Stefula – Flöte Leonard Toschev – Violine Katrin Lehnert, Ya-En Lee, Svetlana Toschev, Paul Zimnik – Klavier
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 6. Konzert - Sonntag, 7. Juli 2024, 15 Uhr Sommerserenade
CARL REINECKE (1824-1910) Märchengestalten op. 147: Prolog, Aschenbrödel, Rübezahl, Dornröschen, Epilog GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Barcarolle Nr. 1 a-Moll op. 26 Dolly-Suite op. 56 für Klavier zu vier Händen Ausgewählte Lieder: Le papillon et la fleur op. 1/1 Les berceaux op. 23/1, Clair de lune op. 46/1, Après un rêve op. 7/1, Notre amour op. 23/2 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Klavierkonzert D-Dur KV 537 „Krönungskonzert“: 2. Satz: Larghetto (Transkription für Klavier solo von Carl Reinecke) Klaviersonate F-Dur KV 332 MAURICE RAVEL (1875-1937) Rhapsodie espagnole für Klavier zu vier Händen HENRY DUTILLEUX (1916-2013) Six petite pièces: 1. Prélude en berceuse, 5. Hommage á Bach
Jana Hruby – Sopran Mariya Horenko, Agnes Lehnert, Marie Lehnert, Florentine Lehnert, Alexander Meinel, Susanne Rein, Vreni Scheiter – Klavier
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 7. Konzert - Sonntag, 22. September 2024, 17 Uhr
CARL REINECKE (1824-1910) Serenaden für die Jugend op. 183 1/2 Trio für Klarinette, Viola und Klavier A-Dur op. 264 GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Valse-Caprice Nr. 1 A-Dur op. 30 FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23, Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 EDVARD GRIEG (1843-1907) Lyrische Stücke: Notturno op. 54/4, Geheimnis op. 57/4, Heimweh op. 57/6 CLAUDE DEBUSSY (1862-1918) L’isle joyeuse
Friederike von Oppeln-Bronikowski – Klarinette Liv Bartels – Viola Angelika Eysermans, Hiroko Tatsumi, Karine Terterian, Violetta Khachikyan, Arnulf Sokoll – Klavier
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 8. Konzert - Sonntag, 20. Oktober 2024, 18 Uhr Festlicher Salon
Carl Reinecke wurde 1885 zum Königlich- Sächsischen Professor ernannt.
CARL REINECKE (1824-1910) Märchenvorspiele op. 99 für Klavier zu vier Händen Vier Etüden aus op. 121 Duett op. 64/2 „Brautlied“ Ausgewählte Lieder Trio für Oboe, Horn und Klavier a-Moll op. 188 GABRIEL FAURÉ (1845-1924) Zwei Duette op. 10 und ausgewählte Lieder FRYDERYK CHOPIN (1810-1849) Fantasie f-Moll op. 49 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Klavierkonzert A-Dur KV 488: 2. Satz: Andante (Transkription für Klavier solo von Carl Reinecke) JEAN FRANCAIX (1912-1997) 15 Portraits d‘enfants d’August Renoir für Klavier zu vier Händen: 3. Adolescente se poignant, 4. Fillette lisant, 5. Les deux sœurs, 15. Le petite collegien ALBERT LAVIGNAC (1846-1916) Galop-Marche für Klavier zu acht Händen
Melanie Eggert, Temi Raphaelova – Sopran Thomas Hauschild – Horn N.N. – Oboe Maaya Akutsu, Yuying Chen, Paulina Eichhoff, Gudrun Franke, Felicitas Kern, Franziska Franke-Kern, Alexander Meinel, Iva Návratová – Klavier
Reinecke & Fauré HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 9. Konzert - Sonntag, 10. November 2024, 17 Uhr
Carl Reinecke war besonders in seiner Kölner Zeit mit den Schumanns in Düsseldorf und Johannes Brahms in engem Kontakt.
CARL REINECKE (1824-1910) Sonate für die linke Hand alleine c-Moll op. 179 ROBERT SCHUMANN (1810-1856) Ausgewählte Lieder aus „Myrthen“ op. 25 WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756-1791) Acht Variationen F-Dur KV 352 über den Marsch „Dieu d'amour“ aus der Oper „Les Mariages samnites" von A. E. M. Grétry LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827) 4. Klavierkonzert G-Dur op. 58 (Bearbeitung für Klavier und Streichquartett von Vinzenz Lachner, Kadenzen von Carl Reinecke)
René Mangliers – Tenor Cristian Mihai Dirnea, Christian Meinel, Eva Sperl, Hans-Christoph Zuckerriedel – Klavier Hallensia Quartett Ying Zhang – 1. Violine, Theodor Toschev – 2. Violine, Nora Kegel – Viola, Christian Hunger – Violoncello
HERFURTHSCHE HAUSMUSIK - 10. Konzert - Sonntag, 8. Dezember 2024, 17 Uhr
CARL REINECKE (1824-1910) Nussknacker und Mäusekönig op. 46 für Klavier zu vier Händen mit Texten von E.T.A. Hoffmann ROBERT SCHUMANN (1810-1856) Kreisleriana op. 16
Franziska Franke-Kern – Sprecherin Karine Terterian, Gudrun Franke, Albrecht Hartmann – Klavie
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