|
Presseberichte:
|
|
- Eingespielt & Aufgelegt
- Zu 20 Händen Sammlungen gibt es viele. Sie haben fatale Neigungen zum Verschnitt. Meist wird ein Komponist, ein Genre oder eine verkaufsoffensive Überschrift gewählt wie: » Beethoven - Klaviersonaten «, » Mozart komplett «, » Romantisches zur Nacht «, » Erotische Tastenspiele zu vier Händen « ... Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Sehr begrenzt dürfte jedoch die Anzahl der exklusiven Einspielungen sein, die am gleichen Instrument, am gleichen Ort und in enger zeitlicher Nachbarschaft entstanden sind und die zugleich eine Sammlung von zehn musikalischen Visitenkarten von ebenso vielen Interpreten darstellen. Da das Ganze auch noch zwei enge Leipzigbezüge besitzt, sind Rekorde geradezu unvermeidlich.
- Nun aber der Reihe nach. Die technischen Koordinaten sind schnell benannt: Das Instrument ist ein Steinway-Flügel Modell C, welcher sich im Kammermusiksaal der Leipziger Musikhochschule befindet. Alle 18 Einzelstücke wurden von den zehn Interpreten zwischen Juni und September 1999 eingespielt. Sie stammen von Komponisten, die als romantisches Dreigestirn eng mit dem Werden Leipzigs zur führenden deutschen Musikmetropole verbunden sind: Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und - historisch betrachtet mit erheblichen Einschränkungen - Fryderyk Chopin. Interpretiert wird die Troika von Pianisten, die entweder in Leipzig leben und wirken oder über mehrere Jahre in Leipzig studiert haben. (Eine Liaison, die noch vor 100 Jahren Staunen erregte in der internationalen Musikszene.)
- Eröffnet wird der Reigen mit Chopins f-Moll-Fantasie op. 49, souverän gespielt von Gerhard Erber. Verinnerlicht spielt Frank Peter die Berceuse op. 57, trumpft auf in Mendelssohns » Jägerlied «, ohne in Grenzbereiche zu gelangen. Andere Klangfarben werden von Peter Meyer u.a. im Lied ohne Worte op. 62/1 ausgelotet. Spritzig virtuos, an Elfentänze erinnernd, spielt Gudrun Franke Mendelssohns Rondo capriccioso op. 14. An den fünf Kostproben aus Schumanns » Bunten Blättern « op. 99, die Roland Fuhrmann gibt, beeindruckt die einfühlsame, präzis nachzeichnende Handschrift. Dietmar Nawroth verschmilzt in Schumanns Variationen über ein Nocturne von Chopin die Ausdruckswelten beider, während Christoph Sobanski eine sehr elegische, dabei plastisch gespielte a-Moll-Mazurka von Chopin nachreicht. Eher dunkle und synthetische Klangfarben prägen das Spiel von Eckehard Schubert (Etüde h-Moll op. 25/10 von Chopin). Ganz eigene Tempi wählt Helgeheide Schmidt in drei Préludes aus Chopins Feder. Und Chopin auch zum Schluß: Ulrich Urban mit einer kraftvollen, kontrastreichen As-Dur-Ballade op. 47.
- Keine Interpretation gleicht der anderen, die individuellen Handschriften sind trotz verschiedener Werke unüberhörbar - ein faszinierender Kontakt zu den Ausdrucksmöglichkeiten des Klaviers.
- Diese Scheibe ist ein Muss für romantisch veranlagte Seelen.
- Jörg Clemen (GewandhausMAGAZIN Nr.29, Winter 2000/2001)
|
|
- Spektakuläre CD-Präsentation
- Die Neue Leipziger Chopin-Gesellschaft sorgt im zehnten Jahr ihres Bestehens für eine CD-Überraschung: Zehn Leipziger Pianisten spielen Klaviermusik ihres Namenspatrons und der befreundeten Romantiker Mendelssohn und Schumann auf einer Scheibe, die sie im Sommer in der Musikhochschule in der Grassistraße auf einem Steinway aufgenommen haben.
- Das sicher spektakuläre Unternehmen stellen sie in zwei Konzerten vor. Am Freitag um 19.30 Uhr spielen Peter Meyer, Dietmar Nawroth, Frank Peter und Eckehard Schubert im Mendelssohn-Haus; am Samstag, dem 29. April, um 15 Uhr im Gohliser Schlößchen Helgeheide Schmidt, Gudrun Franke, Gerhard Erber, Roland Fuhrmann, Christoph Sobanski und Ulrich Urban Klaviermusik des frühen romantischen Dreigestirns. Die CD wird zu diesen Konzerten sowie bei Musik-Oelsner und im Gewandhaus-Shop "Schirbel" käuflich zu erwerben sein.
|
Leipziger Rundschau vom 05.04.2000
|
|
|